Wie Schulen ihre Netzwerke optimal auf die Bedürfnisse moderner Lehrkonzepte anpassen können

Wie Schulen ihre Netzwerke optimal auf die Bedürfnisse moderner Lehrkonzepte anpassen können

Noch vor etwa einem Jahrzehnt nutzten weiterführende Schulen ihre IT-Netzwerke vor allem für Bildungsmaßnahmen. Doch auch dieser Bedarf war zu dieser Zeit eher begrenzt: Während die Computerabteilung offensichtlich IT-Unterstützung benötigte, wurde der Unterricht in den meisten Klassenzimmern immer noch auf Whiteboards ohne Direktverbindung gehalten. Schüler, die das Glück hatten, während einer Lektion online gehen zu können, scharten sich um einige wenige, gemeinsam genutzte Desktop-PCs. Für die Schulleitung mag es ein paar Computer für wichtige Dateien und Textverarbeitung gegeben haben. Grundsätzlich wurden aber noch Briefe verschickt und Telefonate geführt. Themen wie Netzwerkausfall, begrenzte Bandbreite, eigene mobile Endgeräte (BYOD) oder Cybersicherheit waren in dieser Zeit noch abstrakte Begriffe, über die in Bildungseinrichtungen nur selten gesprochen wurde.

Doch all dies gehört längst der Vergangenheit an. Technologie hat und wird den Bildungssektor in Deutschland verändern. [1] Interaktive Smart Boards, ein Laptop oder Tablet für jedes Kind, eine Vielzahl von Lehrmaterialien online und in der Cloud oder Schüler, die ganz selbstverständlich ihre eigenen Devices mit zur Schule bringen – das sind nur einige der vielen Anforderungen, die heute an die Netzwerke der Bildungseinrichtungen gestellt werden.

Leider führte dieser Fortschritt aufgrund wirtschaftlicher Sparmaßnahmen nicht dazu, dass geschulte Fachkräfte für das Netzwerkmanagement innerhalb der Schulen etabliert wurden, so dass die IT-Verantwortung oft an überlastete Lehrer fiel, denen es in der Mehrheit an relevanter Erfahrung mangelt. Dies untermauert auch eine kürzlich durchgeführte Erhebung [2], nach der lediglich 15 Prozent der befragten Pädagogen mit Netzwerktechnologie vertraut sind und nur 35 Prozent hinsichtlich relevanter Fähigkeiten geschult wurden.

Das häufig – vor allem in Grundschulen – praktizierte Modell, externe Netzwerkmanager einmal in der Woche zur Überwachung zu bestellen, ist jedoch oft nicht zielführend. Eine Woche ist in der IT eine lange Spanne und es kann in dieser Zeit – sei es in puncto Gerätefunktionen, Sicherheit oder Netzwerkperformance – viel schief gehen. Schulen, die ein optimiertes Netzwerkmanagement in der Cloud haben, können zumindest auf die relevanten Daten zugreifen und Änderungen vornehmen, wann immer solche notwendig werden. Schulen, die auf den Besuch des „IT-Dienstleisters“ warten müssen, laufen hingegen stets Gefahr, wichtige Daten, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und sogar ihre Fähigkeit, den Lehrplan wie geplant durchzuführen, gefährden.

Die Anforderungen an das Schulnetz beschränken sich jedoch nicht allein auf Klassenzimmer, sondern betreffen auch Verwaltungsräume und viele weitere Bereiche des schulischen Lebens. Viele Softwareanbieter haben sich von herunterladbaren Dateien abgewandt und bieten ihre Dienste nur noch im Abonnement und in einem Cloud-basierten Format an. Dieses Konzept bedeutet, dass sich Büro- und Lehrkräfte zwangsläufig mit dem Netzwerk verbinden müssen, wenn sie eine Mail schreiben, eine Unterrichtseinheit planen oder Prüfungsergebnisse archivieren wollen. Das Netzwerk weiterführender Schulen muss folglich heute auch Bereiche abdecken, die weit über das Klassenzimmer hinausgehen.

Eine Situation, die vielen Schulverantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich müssen sie heute als moderne Bildungseinrichtungen mit sehr unmodernen, oft älteren Netzwerken und antiquierter Hardware arbeiten. Es gibt wenig Geld in den Schulen, um diese zu ersetzen oder den Grad professionellen Managements durch Fachkräfte vor Ort zu gewährleisten und damit Lehrer mit geringem technologischen Background zu entlasten. Doch es gibt zum Glück auch Netzwerkmanagementlösungen in der Cloud. Wenn Schulen ihre Netzwerkpartner sorgfältig auswählen und die neueste Cloud-basierte Netzwerkmanagementtechnologie nutzen, werden sie sowohl im Hinblick auf den Zeit- als auch finanziellen Aufwand erhebliche Einsparungen verbuchen können. Eine Verringerung der zu speichernden und sichernden Datenmenge allein setzt schon einen großen Teil des IT-Budgets vieler Schulen für andere wichtige Investitionen frei.

Warum können Schulnetzwerke nicht mithalten?

Netzwerke in weiterführenden Schulen stehen in der Regel vor drei zentralen Herausforderungen:

•    Bandbreite/Verfügbarkeit
•    Sicherheit/Schutz
•    Flexibilität/Reaktionsfähigkeit und damit verbundene Ressourcenkosten

Bandbreiten und Verfügbarkeit sind in weiterführenden Schulen häufig ein Problem, da – ähnlich wie in Unternehmen oder an Versammlungsorten – viele Nutzer gleichzeitig auf ein Netzwerk zugreifen wollen. Doch nur wenige Schulen haben ausreichend verinnerlicht, dass sie im Grunde die gleichen Anforderungen wie KMUs oder große Hotels haben. Das Ergebnis ist oft ein sehr binäres On/Off-Netzwerk, das nicht auf die vorherrschenden Nutzungsgewohnheiten angepasst werden kann, und deshalb Nutzer, die eine Verbindung benötigen, nicht online gehen können. Diese Situation führt darüber hinaus dazu, dass Schüler, die mithilfe digitaler Lehrmittel lernen wollen, dazu nicht in der Lage sind und darunter im schlimmsten Falle auch die Leistung leiden kann.

Sicherheit und Schutz sind für Schulen besonders relevante Themen. Denn zum einen beherbergen sie schon qua Definition eine besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppe, für die sie sowohl moralisch als auch rechtlich durch die ihnen immanente Sorgfaltspflicht verantwortlich sind. Zum anderen werden viele dieser Jugendlichen versuchen, die eigenen – häufig gar nicht oder nur schlecht gesicherten und mit Viren und Malware verseuchten – Geräte mit dem Netzwerk der Schule zu verbinden. Die Lehrstätte hat also gar keine andere Möglichkeit, als einen soliden Schutz zu gewährleisten: Doch den jüngsten Berichten zufolge erfüllen die meisten deutschen Schulen derzeit nicht die DSGVO, was sowohl in rechtlicher, finanzieller als auch persönlicher Hinsicht ein gewaltiges Problem darstellt. [2] Es stellt sich deshalb die Frage, wie Schulen einen besseren Schutz bieten und ihre Netzwerke optimieren können, um den Bedürfnissen moderner Bildungsarbeit gerecht zu werden?

Zyxel-Tipps für ein verbessertes Schulnetzwerk

Der nahende Sommer, wenn die Prüfungen fast vorbei sind und das Ende eines weiteren Schuljahres bereits in greifbare Nähe gerückt ist, stellt für Schulen einen idealen Zeitpunkt dar, ihr eigenes Netzwerkmanagement noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und Optimierungen für das nächste Jahr zu beschließen. Hier einige Anregungen:

•    Kennen Sie Ihren Netzwerkverkehr – Schulnetzwerke neigen dazu, im Laufe des Tages, der Woche und des Jahres Spitzen und Tiefpunkte zu verzeichnen. Wenn das IT-Team genau weiß, wann diese auftreten, kann es Ressourcen entsprechend bereitstellen und damit Verschwendung von Ressourcen minimieren. Ermöglicht das Netzwerk der Schule derzeit einen schnellen und einfachen Zugriff auf diese Informationen? Wenn nicht, ist es an der Zeit, dieses Manko zu beheben.

•    Zentralisierte und ferngesteuerte Verwaltung – Cloud Computing hat ein riesiges Potenzial. Dank des zentralen Netzwerkmanagements, auf das aus der Ferne zugegriffen werden kann, ist das IT-Team einer Schule in der Lage, den Datenverkehr zu jeder Zeit und von jedem Ort aus zu verwalten oder Störungen schnell zu beheben. Auf diese Weise können wirklich maßgeschneiderte Bildungskonzepte – etwa durch die Maximierung der Bereitstellung in einem Bereich (z.B. einem bestimmten Klassenzimmer) nach Bedarf – realisiert werden.

•    Sicherheit – ein zentraler Verwaltungspunkt in Kombination mit dem Verständnis des Netzwerkverkehrs macht die Durchsetzung der Sicherheit einfacher und robuster. Kann Ihre Schule die Sicherheit Ihres Netzwerks fernbedienen und als Reaktion auf Bedrohungen ändern? Kann Ihr IT-Team die Bedrohungen, anomalen Verhaltensweisen und/oder Veränderungen der Nutzungsmuster erkennen? Wenn nicht, warum nicht?

•    DSGVO-Konformität – ein besseres Verständnis des Netzwerkverkehrs und zentralisierte Verwaltungsinstrumente erleichtern die DSGVO-Konformität sowie durch Nutzung des richtigen Systems die Berichterstattung an die zuständigen Behörden. Für vielbeschäftigte Schulen kann das nicht unerhebliche Auswirkungen auf die zeitlichen Kapazitäten und die nötige Ruhe haben, die ein harmonischer schulbetrieb erfordert. Untersuchungen zeigen, dass für die meisten deutschen Schulen der Bedarf an diesen Faktoren extrem hoch ist.

•    Segmentierung – ist eine Schule in der Lage, den Netzwerkverkehr zu trennen, können deren Administrationsfunktion beispielsweise einen Teil des Netzwerks und die Schüler einen anderen nutzen? Eine solche Segmentierung ist sowohl für die Sicherheit als auch für die Effizienz von großem Vorteil.

•    Energieeffizienz – viele Schulen sind für längere Zeiträume, z.B. in den Sommerferien, geschlossen, und die Möglichkeit, das Netz während dieser Zeit auszuschalten, kann die Energiekosten senken. Sofern das Netzwerk dazu in der Lage ist.

Zweifellos klafft eine Lücke zwischen dem, was Schulen mit ihren Netzwerken realisieren müssen und dem, was sie erreichen könnten, wenn sie sich an altvertraute Managementstile halten würden. Diese Lücke zu schließen, ist weniger eine Frage der Ressourcen als vielmehr der Einstellung. Wenn Schulen einen geschäftsähnlichen Ansatz für ihre Netzwerke wählen können, indem sie auf die Cloud für Goldstandard-Kontrolle, Leistung und Ressourcenmanagement setzen, werden die Ergebnisse wahrscheinlich dem Personal auf allen Ebenen und allen Schülern gleichermaßen zu Gute kommen. [3]



[1] https://www.bitkom.org/sites/default/files/2019-03/Pr%C3%A4sentation%20Bitkom-PK%20Bildungskonferenz%2012.03.2019_final.pdf
[2] https://deutsches-schulportal.de/schulkultur/dsgvo-was-muessen-schulen-jetzt-beachten/
[3] https://anme.co.uk/blog/blog/item/all-the-gear-no-idea
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