Prognose 2020: Welche IT-Trends Unternehmen wirklich voranbringen

Prognose 2020: Welche IT-Trends Unternehmen wirklich voranbringen

Der grundsätzliche Schlüssel zum Geschäftserfolg bleibt auch im Jahr 2020 im Wesentlichen gleich. Unternehmen, egal ob groß oder klein, müssen einen Weg finden, mit weniger mehr zu erreichen – insbesondere auch in der IT. Wer es schafft, die betrieblichen Kosten zu reduzieren und gleichzeitig seine Computer- und Netzwerkinfrastruktur zu verbessern, kann daraus maximale Geschäftsvorteile erzielen. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen wird immer ein sicheres, schnelles und zuverlässiges Netzwerk stehen, das es jedem Mitarbeiter im Unternehmen ermöglicht, seine Aufgaben effizient und mit minimalem Risiko, sensible Daten zu gefährden, zu erledigen.

Im vergangenen Jahr 2019 gab es eine ganze Reihe teilweise sehr spannender Ankündigungen und Trends, welche die IT-Branche nach Aussage von Unternehmen und Experten in diesem Jahr enorm beeinflussen werden. Der entscheidende Schritt für Firmen und Reseller ist es daher, sich mit den vielversprechendsten neuen Technologien zeitnah und bestmöglich vertraut zu machen. Die meisten Anbieter führen aufschlussreiche Webinare durch und veröffentlichen praktische Leitfäden sowie Whitepaper, um den Markt darüber zu informieren, welche innovativen Produkte sie entwickelt haben und wie diese am besten eingesetzt werden können. In der heutigen Zeit gibt es kaum noch eine Entschuldigung dafür, nicht zu verstehen, wie Unternehmen von neuen Technologien profitieren können. Diejenigen, die hier ihrer Zeit voraus sind, werden fraglos den größten ROI erzielen.

Damit IT-Manager und Reseller in der Lage sind, intelligente Entscheidungen über ihre nächsten Schritte auf diesem Gebiet zu treffen und sicherstellen, dass keine Chancen verpasst werden, gilt es, sich genau zu informieren.
Entscheider, die der Konkurrenz auf technologischem Gebiet voraus sein wollen, sollten deshalb insbesondere drei Schlüsselbereiche auf dem Schirm haben:

1. Vorteile von WiFi 6 maximal nutzen

Netzwerkkommunikation in Unternehmen wird zunehmend ohne Kabel stattfinden. Die Datendichte nimmt – bedingt durch Videotelefonie und andere digitale Anwendungen – kontinuierlich zu. 802.11ac Wave 2 wurde 2019 noch als der nächste große Wurf im Bereich drahtloser Netzwerke gefeiert, konnte aber in externen Labortests nicht wirklich überzeugen. Die ersten Anwendungen des nächsten Wireless-Standards, 802.11ax – landläufig als WiFi 6 bekannt – werden hingegen aufgrund der Verbesserungen, die sie bieten, mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der zukünftig am schnellsten zum Einsatz kommenden Standards sein. Im Idealfall ist dieser nämlich in der Lage, eine Übertragungsrate von maximal 10 Gbps zu leisten. Ein Quantensprung, wenn man bedenkt, dass die schnellste Geschwindigkeit, die heute innerhalb realer Installationen ohne WiFi 6 zur Verfügung steht, 1,2 Gbps beträgt.

Auch wenn die theoretisch möglichen 10 Gbps nicht vollständig geleistet werden können, sind die heute erreichten Geschwindigkeiten schon jetzt wesentlich beeindruckender als alles, was bisher möglich war. Selbst drahtlose Übertragungsgeschwindigkeiten, die 1 Gbps (LAN) übertreffen und sogar in Richtung der 5-Gbps-Marke gehen werden, sind im Gegensatz zum heutigen Stand überwältigend.

Doch der Reiz von WiFi 6 liegt nicht nur in seiner hohen Geschwindigkeit. Es gibt heute mehr vernetzte Geräte als jemals zuvor und die Kapazität der normalerweise vorhandenen Access Points ist inzwischen so weit ausgereizt, dass sie einfach nicht mehr genügen. Der neue Wireless-Standard nutzt eine ähnliche Übertragungstechnologie wie beim derzeit bekannten Mobilfunkstandard, um modernen, stark frequentierten Umgebungen gerecht zu werden, indem er mit mehreren Geräten gleichzeitig in einer viel strukturierteren Weise kommuniziert. Dafür werden Zeitschlitzverfahren genutzt, die sicherstellen, dass jeder Teilnehmer das gleich hohe Maß an Performance erhält. Gerade für Unternehmen ein entscheidender Vorteil, bedenkt man die Vielzahl im Einsatz befindlicher Geräte – von Smartphones bis hin zu IoT-Anwendungen – die mit WiFi 6 sofort viel effizienter genutzt werden könnten.

Speziell IoT-Geräte übertragen zum jetzigen Zeitpunkt zwar wenig Nutzdaten, benötigen jedoch innerhalb der heutigen Standards noch zu viel Übertragungszeit und bremsen somit das gesamte WLAN-Netzwerk aus. WiFi 6 hilft dabei, dieses Problem erheblich zu entschärfen.

2. Umschalten auf Multi-Gig und Ultra PoE

Moderne Switche haben in jüngster Zeit Optimierungen erfahren, die in der vergangenen, hinsichtlich ihrer Entwicklung eher stagnierenden Dekade noch kaum vorstellbar waren. So wurde gegen Ende 2019 das Multi-Gigabit-Switching zu einem Schwerpunktthema. Switche dieser Art werden zukünftig noch weiter an Relevanz gewinnen, da sie dabei helfen, höhere Verbindungsgeschwindigkeiten über die bestehenden Verkabelungsinfrastrukturen einzuführen.

Bei WiFi 6 sind die Kosten für die Implementierung eine der wichtigsten Überlegungen. WiFi-6-fähige Access Points stellen keinen großen finanziellen Aufwand dar, während die Aufrüstung der bestehenden Datenverkabelung auf den neuen Standard in einem Gebäude sehr teuer werden kann. Unternehmen müssen nicht nur die Kosten für die Hardware, sondern vor allem auch den Arbeitsaufwand, der mit dem Austausch der Kabel verbunden ist, berücksichtigen. Im nächsten Jahr werden mehr Unternehmen einen höheren Datendurchsatz erzielen wollen. Durch den Einsatz von Multi-Gig-Switchen wird dieser Prozess viel schneller und erschwinglicher.

Außerdem verfügen viele Switche jetzt unter den Namen PoE++ oder Ultra PoE über eine 802.3bt Power-over-Ethernet (PoE)-Fähigkeit, was einen bedeutenden Fortschritt darstellt, da dieser Standard auch im ausgeschalteten Modus noch eine Leistung von 60 Watt liefert. Mit zunehmender Anzahl an PoE-Geräten – etwa Hinweisschilder oder Monitore in Konferenzräumen – die auf den Markt gebracht werden, bieten sich für Unternehmen noch vielfältigere Möglichkeiten die Verkabelung ihrer Räumlichkeiten zu überdenken.

3. Automatisierte Netzwerksicherheit und Datenverwaltung

Die Aufmerksamkeit der Medien rund um das Thema Netzwerksicherheit ist weiterhin groß. Es stellt sich hierbei jedoch noch immer die Frage, inwieweit viele Unternehmen tatsächlich über das Thema Bedrohungsmanagement und welche Technologien ihnen bei der Sicherung sensibler Daten helfen können, Bescheid wissen. Insbesondere ressourcenarme KMUs müssen Wege finden, um die hohen Anforderungen an die Data Governance innerhalb begrenzter Budgets und Teams zu bewältigen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) als Lösung für dieses Problem mag zwar futuristisch erscheinen, doch ist er auch für kleine Unternehmen realistischer und realisierbarer denn je geworden.

Die anfängliche Panik rund um die neue europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat nicht wirklich zu umfänglichen Verbesserungen hinsichtlich der Sicherheit in Betrieben geführt. Dabei macht es die kontinuierliche Zunahme von Cyber-Bedrohungen – von Hacking bis hin zu digitalen Lösegeldforderungen durch sogenannte Ransomware – für Unternehmen zwingend erforderlich, diesem Bereich große Aufmerksamkeit zu widmen. Investitionen in fortschrittliche Advanced Threat Protection (ATP)-Lösungen, die KI-, ML- und Cloud-Technologien nutzen, werden im neuen Jahr den Unterschied zwischen florierenden und angeschlagenen Unternehmen ausmachen.

4. Erfolg durch Prioritätensetzung

Bei der hohen Geschwindigkeit, in der sich neue Entwicklungen vollziehen, kann für Unternehmen die Entscheidung schwierig sein, worauf sie sich zuerst konzentrieren sollen. Die Vorteile von WiFi 6 sind sehr verlockend, aber ohne die entsprechenden Grundlagen wird der neue Wireless-Standard im internen Einsatz kaum beeindrucken können. Dies gilt insbesondere für Unternehmen mit einer hohen Gerätedichte, da eine geringe Kapazität der Access Points schnell zu einem stark limitierenden Faktor wird. Kleinere Unternehmen mit weniger angeschlossenen Geräten können bereits jetzt nach dem am besten geeigneten Access Point für die Verwaltung ihrer WiFi 6-Anforderungen suchen. Firmen, in denen ein hohes Netzwerkaufkommen herrscht und die Anzahl der Teilnehmer, die gleichzeitig darauf zugreifen wollen, ein potenzielles Problem darstellt, müssen jedoch zunächst auf Multi-Gig-Switche umsteigen.

Es macht dennoch wenig Sinn, die Geschwindigkeit oder Kapazität eines Netzwerks zu verbessern, das nicht ausreichend sicher ist. Denn Malwareangriffe und digitale Lösegeldforderungen durch Ransomware sind noch immer eine Bedrohung – die sogar zukünftig weiter zunehmen wird. Hierbei werden KMUs eher ins Visier genommen als große Unternehmen. Daher sollten Investitionen in Sicherheitslösungen absolute Priorität haben, damit Unternehmen das Jahr 2020 „sicher“ zu einem Erfolg machen können.

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